Born to be Wahnsinn
Der Südtiroler Hotelier und Vordenker A. träumt davon, sein Dorf zum zukunftsweisenden Vorbild für den Schneetourismus in Österreich zu machen. Beheizte Straßen, überdachte Berge, ein Snowboard-Park in Form von Pamela Andersons Körper, Après-Ski mit Hollywood- und Pop-Stars und als Tourismusmagnet plant er die aufregendste, erfolgreichste und teuerste Serie aller Zeiten zu produzieren: Glamour Mountain.
Søgaard/Barthel/Glöckler lassen ein Puppen- und Maskenspiel um Berge, Liebe, Macht, Schnee und Geld entstehen. Im Zentrum der Produktion der Serie Glamour Mountain steht der als Großpuppe dargestellte Vordenker und Regisseur, eine Adaption von A. sowie vieler bekannter und machtbesessener Persönlichkeiten der gegenwärtigen Medienwelt. Unumkehrbare Veränderungen, massive Eingriffe in die Natur sowie die weltpolitische Lage blendet er aus. Die Dreharbeiten drehen sich zunehmend um die Konflikte zwischen den engangierten Hollywoodstars, den Dorfbewohner:innen, Umweltaktivist:innen, Besucher:innenscharen und Seilbahnunternehmer:innen.
Den Gegenpol zu diesem Wahnsinn bilden das Panorama der Nordtiroler Alpen. Ein Modellberg schafft eine leicht zwanghafte Eisenbahnplattenromantik kontrastierend zur Weite der Berge. Diese werden von der live performten Musik von Pilocka Krach verkörpert, die das Geschehen aus der Vogelperspektive kommentiert. Der Grundaufbau für die Bühne besteht aus einer sandfarbigen Sofalandschaft, die aus Gründen der Nachhaltigkeit von der letzten Produktion Danish Pork wiederverwendet wird.
Der Regisseur wird verkörpert durch eine Großpuppe. Sie sitzt ausgebreitet auf einem Sofa im Set und versucht von dort aus alles zu dirigieren. Die Hollywoodstars werden durch Masken dargestellt und spielen die vielen Rollen in der Serie. Die drei Spieler:innen Magda Lena Schlott, Josephine Buchwitz und Jarnoth wechseln im schnellen Tempo Maske und Kostüm. Weite Bewegungsabläufe und Kampfchoreografien kontrastieren mit akzentuiertem Maskenspiel.
„Tourismus muss eng sein. Man braucht Körperkontakt.“
Premiere am 22.09.2022 in der Schaubude Berlin
Die Realisierung des Projektes wird ermöglicht aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und dem Fachbereich Kunst und Kultur des Bezirksamtes Pankow.